rEStaRt - bewegend und ermutigend
18.11.2017 | Ein Bericht zum Fest
Dass gravierende Veränderungen der Rahmenbedingungen dazu führen kann, dass man sich neu Erfinden muss ist eine Erfahrung, die in Kirche heute häufig gemacht wird.
So geht es auch der Evangelischen Schüler- und Schülerinnenarbeit im Rheinland e.V (ESR), einem der ältesten Jugendverbände der rheinischen Kirche.
Restart heißt es bei der ESR wenn die Neuerfindung Wirklichkeit wird. Restart war auch das Motto des Arbeits- und Festwochenendes des Verbandes am 11. und 12. November in Solingen.
„Wir müssen uns von drei langjährigen Mitarbeitenden und von einem ganzen Arbeitsbereich verabschieden – das ist die eine Seite.“ sagte die stellvertretende Vorsitzende der ESR, Nina Schönemeyer, zu Beginn der Veranstaltung. „Wir begrüßen zugleich Elisabeth Subasic und Marei Schmoliner als die Bildungsreferentinnen, die unser außerschulisches Tätigkeitsfeld in Zukunft ausbauen und im Profil schärfen werden.“
So standen die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen für eine „Jugendarbeit in einer bunten Welt“ auch am Anfang des Treffens, zu dem rund 80 Mitglieder, Freundinnen und Freunde der rheinischen Schüler- und Schülerinnenarbeit in den Hackhauser Hof gekommen waren. Nach einem grundlegenden Referat von Professorin Silvia Hamacher (katholische Hochschule, Aachen) wurden in Workshops die Ergebnisse auf die Praxis runtergebrochen. Rainer Gertzen stellte das von der ESR mit anderen Akteuren der Jugendarbeit entwickelte Konzept „Peacemaker – Friedensbildung an der Schule“ vor, während eine andere Arbeitsgruppe sich mit den besonderen Herausforderungen in international zusammengesetzten Teams bei Jugendbegegnungen auseinandersetzten. Den Blick niederländischer Jugendlicher auf den deutschen Alltag brachte Dennis Fraters von der Organisation „Schoolclash“ den Teilnehmenden einer weiteren Gruppe nahe. Schoolclash organisiert Studienaufenthalte für Berufsschülerinnen und -schüler aus den Niederlanden in Berlin.
In einem Gottesdienst am Sonntag in der Evangelischen Stadtkirche Ohligs wurden Elisabeth Subasic und Marei Schmoliner in ihre Tätigkeit eingeführt. Vorher wurden Manuela Postl, Claudius Rück und Rainer Gertzen offiziell von ihrem Dienstauftrag bei der ESR entflichtet.
Bereits am Vorabend waren die drei in einem abwechslungsreichen Programm mit Musik, Bildern und Reden gewürdigt worden.
Manuela Postl war seit 15 Jahren als Bildungsreferentin bei der ESR tätig. Als Erlebnispädagogin bereicherte sie die außerschulische Arbeit des Vereins. Besonders hat sie sich um den Ausbau der Zusammenarbeit des Jugendverbandes mit Schulen bemüht. In Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Bochum hat sie dazu eine Ausbildungsreihe für Leiterinnen und Leiter von Tagungen mit Schülerinnen und Schülern entwickelt und durchgeführt.
Rainer Gertzen war in den vergangenen Jahren als Landespfarrer für die Schüler- und Schülerinnenarbeit zuständig. „Als Geschäftsführer hat er die ESR mit Kreativität und Engagement durch die hinter uns liegende unruhige und oft unerfreuliche Zeit begleitet, als Leiter von Freizeitmaßnahmen und Seminaren hat er auf seine ganz eigene, erfrischende Art Jugendlichen neue Perspektiven im Blick auf ihren Alltag aufgezeigt und damit oft Zugänge zum Glauben ermöglicht“, würdigte Beate Sträter, Vorsitzende der ESR, Gertzens Tätigkeit.
Claudius Rück, der seit 1993 bei der ESR angestellt war, sei von den Ehrenamtlichen des Verbandes lange Zeit als „das Gesicht der ESR“ erlebt worden. In den vielen Jahren war er bei der Leitung von internationalen Begegnungen und Gedenkstättenfahrten ebenso engagiert wie bei der Durchführung von Schulungen für Ehrenamtliche oder SV-Seminaren. Simone Enthöfer, Landesjugendpfarrerin der EKiR bedankte sich für seinen streitbaren Einsatz für die Mitwirkung und Interessen Jugendlicher in den Gremien der Evangelischen Jugend im Rheinland.
Die ESR wird ab 2018 in Köln neue Räume beziehen und dann mit den Schwerpunkten Internationale Jugendarbeit, Interkulturelle und Interreligiöse Bildung sowie Friedenspädagogik als Teil der evangelischen Jugend aktiv sein und bleiben.
Elisabeth Subasic und Marei Schmoliner sind beide erfahrene Fachkräfte in diesen Bereichen. „Wir freuen uns auf diese Herausforderung.“, sagten beide einhellig nach ihrer Begrüßung.
Die Evangelische Schüler- und Schülerinnenarbeit im Rheinland (ESR) ist einer der Jugendverbände, die gemeinsam mit den Jugendarbeiten der Kirchenkreise in der Evangelischen Jugend im Rheinland (EJiR) organisiert sind. Die ESR geht auf die Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Bibelkreise (BK) zurück. Die ESR ist aufgrund einer Vereinbarung zwischen ihr und der EKiR bis zum 31.12.2017 für die schulbezogene Arbeit in der rheinischen Kirche zuständig. Im Zuge der Konsolidierungs- und Umstrukturierungsprozesse hatte die Landeskirche diese Vereinbarung gekündigt. Zwei aus Mitteln des Landes NRW geförderte Stellen für Fachkräfte in der Jugendarbeit waren der ESR entzogen und dem Amt für Jugendarbeit bzw. der Ev. Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof zugeschlagen worden.
Und hier ein Screenshot (1.53MB) des Berichts im Intranet der Ev. Kirche im Rheinland.
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